Die Weltläden haben ihren KundInnen und ihren HandelspartnerInnen zu garantieren, dass der FAIRE HANDEL, den sie betreiben, Vertrauen verdient und festen Kriterien genügt. Daher sind Kriterien für die Arbeit der Weltläden und für die Auswahl der HandelspartnerInnen – sowohl der Importorganisationen als auch der ProduzentInnenorganisationen in Afrika, Asien und Lateinamerika – erforderlich. Nur damit ist garantiert, dass alle TeilnehmerInnen an dieser alternativen Handelsstruktur zurecht behaupten können, FAIREN HANDEL zu betreiben.
1. Fairer Handel und die damit verbundenen Ziele von Weltläden
Die Weltläden stellen zu den bestehenden Welthandelsstrukturen eine Alternative dar und wollen einen gerechteren, weltweiten Handelsaustausch anregen. Die Mittel, um dieses Ziel zu erreichen, sind Warenverkauf, Information, Bildungsarbeit und politische Aktionen. Die Weltläden arbeiten vorrangig mit wirtschaftlich und politisch benachteiligten ProduzentInnengruppen zusammen. Der eindeutige Schwerpunkt liegt dabei in den durch die bestehenden Welthandelsstrukturen besonders benachteiligten Ländern und Regionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Der in diesem Zusammenhang von HandelspartnerInnen im Süden immer wieder genannte Slogan: „Fair trade not aid“ (Fairer Handel statt Almosen) ist dabei als eine Art Kernphilosophie der Weltläden zu sehen.
1.1. Warenverkauf
Die Weltläden nehmen den fairen Handel ernst, denn sie sind bestrebt, die Waren der HandelspartnerInnen erfolgreich umzusetzen. Dies ist ein Beitrag zur Sicherung der Existenz der ProduzentInnen. Die Eigenversorgung und die Position auf den lokalen Märkten sollen ermöglicht oder gestärkt werden. Weiters soll der Weltmarkt für die ProduzentInnenorganisationen – sofern gewünscht – genutzt werden, ohne damit neue Abhängigkeiten zu schaffen oder alte zu verfestigen. In Österreich ermöglichen die Weltläden ihren KundInnen durch diese Form des kritischen Konsums, an fairen Handelsstrukturen teilzunehmen.
1.2. Information und Bildungsarbeit
Die Weltläden informieren ihre KundInnen und Dialoggruppen über die angebotenen Produkte, deren ProduzentInnen und ihre Lebensbedingungen. Die Weltläden versuchen einer breiteren Öffentlichkeit bewusst zu machen, dass wir alle – die Menschen im Süden wie im Norden – von den ungerechten Welthandelsstrukturen betroffen und an ihnen beteiligt sind.
1.3. Politische Aktionen
Die Weltläden führen Kampagnen durch, um KonsumentInnen zu sensibilisieren und zu mobilisieren. Die Inhalte dieser Kampagnen können sowohl Welthandelsprodukte, wie Kaffee, Kakao, Textilien u.a., als auch entwicklungspolitische und wichtige gesellschaftspolitische Themen, wie Verschuldung, Neokolonialismus, Vorurteile gegen Minderheiten u.a., sein.
1.4. Produktauswahl
Generell eignen sich für den fairen Handel Produkte, die möglichst nicht gegen ethische und ökologische Gesichtspunkte verstoßen. Geleitet von den Zielvorstellung der Weltläden, spielen bei der Auswahl der Produkte auch noch einige weitere Überlegungen eine Rolle:
Ein möglichst großer Teil der Wertschöpfung der Produkte muss bei den ProduzentInnen erfolgen (siehe auch 1.1.).
Bestimmte Produkte (z.B. Kaffee, Kakao) sind besonders gut geeignet, um die ungerechten Strukturen des Welthandels aufzuzeigen, und besitzen damit einen hohen Wert als Informationsträger (siehe auch 1.3.).
für weitere Infos: www.weltlaeden.at